Wasserzeichen in mp3-files

...alles für's mixen, produzieren, PA, licht usw.

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swissclubber
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Wasserzeichen in mp3-files

Beitrag von swissclubber »

Da ich auch mal hin und wieder wasserzeichen-geschützte mp3's kaufe, stört mich das hier gewaltig;

http://www.ipsi.fraunhofer.de/ipsi/pres ... g_abc.html

ich poste nirgends öffentlich meine files, dennoch finde ich das einen tiefen einschnitt in der persönlichen Freiheit.

Also das heisst es muss nur mal jemand mit seinem handy meinen Sound der gerade im Auto läuft aufnehmen, ihn dann posten, und schon bin ich identifizierbar und gelte im extremfall als raubkopierer..totaler schwachsinn! siehe im Link "Wasserzeichen weder entfernbar noch hörbar "

Angeblich übersteht das Wasserzeichen auch mehrfache Komprimierung und Encodierung..

Ist es tatsächlich nicht entfernbar?

Hikikomori
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Beitrag von Hikikomori »

Eigentlich bin ich ja DER Paranoide :lol:

Aber ich motiviere mich immer wieder mit folgendem Artikel:
Musik wird gratis sein, oder sie wird nicht sein
Aus Das Magazin
* 2007/18
* Seite
* Versionen/Autoren

von Bänz Friedli

Die Plattenfirmen tun alle so, als ginge die Welt unter. Dabei gehen sie nur selber unter – falls sie nicht endlich einsehen, dass Musik gratis ist.

Heiligabend wars, als Schiffsfunker im Golf von Mexiko auf einmal Händels «Largo» auf ihren Morseapparaten hörten. Droben in Brant Rock, Massachusetts, sass Reginald Fessenden vor dem Langwellensender seiner Funkstation und spielte Violine, dann las er aus der Bibel vor. Man schrieb das Jahr 1906, es war die Geburtsstunde des Radios. Seither ist Musik gratis.

Dies einzusehen, kostete die Industrie, die mit Musik handelt, die Kleinigkeit von hundert Jahren. Aber immerhin: Vor wenigen Monaten merkte Universal Music als erste Plattenfirma, dass sie sich nach anderen Einnahmequellen umsehen und ihr Repertoire verschenken muss. Jetzt gibts, zunächst in den USA und in Kanada, den Sound von Künstlern wie Eminem und Elton John via den Internetanbieter Spiral Frog kostenlos.

Klar fand man schon vorher jeden Musiktitel im Internet, doch die einschlägigen Tauschbörsen werden von der Branche bekämpft. Wenn Musik im Web schon gratis ist, scheint sich Universal zu sagen, dann lass sie dir wenigstens von uns geben. Der Entscheid blieb vorerst eine Randnotiz. Doch er war ähnlich revolutionär wie ein Jahrhundert zuvor das Rundfunkexperiment von Mister Fessenden. Denn jetzt ist es offiziell: Wer Musik besitzen will, ohne dafür zu bezahlen, saugt sie aus dem World Wide Web. Und wenn sich die hiesige Musik-szene am kommenden Wochenende in Zürich zum jährlichen Festival «M4Music» versammelt, sollte sie anerkennen, dass Musik künftig gratis ist. Alles andere sind Rückzugsgefechte.

Noch jammern die Bürokraten der Musikmultis, das Internet habe die Musik kaputt gemacht. Ihr Geschäft mag kaputt sein – 2006 brachen den Vertrieben in der Schweiz erneut 13,5 Prozent ihres Umsatzes weg –, aber die angeblich illegalen Tauschbörsen, über welche Songs komprimiert als Dateien von Festplatte zu Festplatte flitzen, machen die Musik nicht kaputt. Im Gegenteil, das Internet belebt die Popmusik. Man höre sich die fantastischen neuen Tracks des Berner Duos Filewile an, entstanden im Austausch mit Sängerinnen und Sängern in aller Welt – via Internet. Und woher kam der einzige Megastar des neuen Jahrtausends? Aus dem Internet. 50 Cent wurde bekannt, indem er seine Raps umsonst ins Netz stellte. Dennoch verkaufte sich sein Album «Get Rich or Die Tryin’» zwölf Millionen Mal.

Böses Internet? Das Lamento der shareholdergestressten Tonträgerindustrie ist eine faule Ausrede. Dafür, dass sie selber ihr Produkt ab 1982 entwertet hat, weil die von ihr lancierte Compact Disc in einer hässlichen, defektanfälligen Plastikschachtel steckte und ihre Klangqualität weit hinter das Vorgängermedium Vinyl zurückfiel. «Perfect Sound Forever» versprach die erste CD-Werbung. Heute wissen wir, dass eine CD nach rund 25 Jahren zerfällt. Wers nicht glaubt, überprüfe mal seine «Brothers in Arms»-CD der Dire Straits.
Sie schaufeln ihr eigenes Grab

Seit 1990 investierten die Plattenfirmen in hurtigen Profit, statt echte Persönlichkeiten aufzubauen. «Mich würde heute keiner mehr unter Vertrag nehmen», beliebt Bob Dylan zu scherzen. Stimmt, die Musikindustrie hat ihr Kapital zerstört, indem sie den «Recording Artist», dessen Karriere Jahrzehnte währte, durch Schaumschlägereien   la «MusicStar» ersetzte, durch gesichtslose Bübchen- und Püppchengrüppchen. Sie hat das Internet erst ignoriert, dann dessen Möglichkeiten als Marketing- und Vertriebsplattform verkannt und es schliesslich verteufelt.

Erstaunlich, denn die Industrie hatte die Digitalisierung der Musik ja mittels Einführung der CD selber vorangetrieben. Und sie gab später beim Fraunhofer Institut die Entwicklung jenes Formats in Auftrag, das den Onlinetausch erst ermöglichte: MP3. Doch dessen Verwertung verschlief sie komplett. Dass man Pop im Netz auch verkaufen kann, musste die Industrie sich von den branchenfremden Firmen Apple und Coca-Cola vormachen lassen. Deren Onlineläden iTunes und Mycoke florieren; allein in der Schweiz wurden letztes Jahr Downloads für sieben Millionen Franken verkauft.

Die Krise der Musikhändler bedeutet nicht den Tod der Musik. Schon einmal, in den Jahren vor 1932, erstarb der Tonträgermarkt. Der «Feind» war das neue Medium Radio, das Musik kostenlos ausstrahlte. Das Plattenbusiness kam mit Einbrüchen von 95 Prozent zum Erliegen. Die Musik überlebte. Neue Verwertungsgesellschaften, neue Plattenfirmen ersetzten ab 1939 die alten. Heute flüchten sich die maroden Global Players des Popgeschäfts in Fusionen: Zuerst Polygram mit Universal, dann Sony mit BMG, bald dürfte Warner den Konkurrenten Emi schlucken, dann gibt es nur mehr drei Major Companys.
Der Kunde ist Krimineller

Ihr Dachverband, die Ifpi, kämpft auf verlorenem Posten. Sie kriminalisiert die Musikfans und behauptet, das Kopieren von CDs im Familienkreis und der Tausch im Internet seien illegal. Dabei sieht das neue Urheberrecht vor, dass der Gratis-Download von Musik legal sei; im Ständerat wurde das Gesetz bereits durchgewinkt. Dennoch hat der Branchenverband 137 Strafanträge gegen Tauschbörsennutzer gestellt und plant für diesen Sommer weitere Anzeigen. Die Ifpi spielt sich als Schiedsrichterin auf und bleibt doch Partei. «Mit ihrer Medienarbeit hat die Ifpi erreicht, dass die Leute glauben, der Download sei nicht erlaubt. Das ist falsch», sagt der führende Immaterialgüterrechtler Mathis Berger, Lehr-beauftragter in Zürich und Geschäftsführer des Schweizer Forums für Kommunikationsrecht. «Die Ifpi hat die Bevölkerung so massiv eingeschüchtert, dass niemand mehr zu fragen wagt: ‹Wie ist die Rechtslage?›», sagt Berger. «Sie drohte Strafverfahren an, und wer will schon ins Gefängnis? Lieber willigt er in einen Vergleich ein.» Bereits 56 Tauschbörsennutzer bezahlten im Rahmen eines Vergleichs freiwillig.

Doch es bleibt dabei: Die Börsen sind so legal wie die kopierten Kassettli, die wir einst auf dem Schulhof tauschten. Derweil schikaniert die Industrie just jene, die für Musik noch bezahlen. Oft können die sich nicht einmal eine Privatkopie fürs Auto brennen. Sony spionierte die Kunden gar aus, indem es seine CDs mit einem Kopierschutz versah, der sich auf dem PC einnistete und Nutzerdaten an die Firma übermittelte. Und wer Songs online kauft, darf davon nur eine bestimmte Anzahl Kopien erstellen. Diese lästige Beschränkung hat Emi zwar soeben als erste Firma abgesetzt – dafür wurde der Preis erhöht. Dabei sind Onlineshops jetzt schon viel zu teuer. Im Laden kostet ein Album mit allem Drum und Dran 16.90 Franken, im Web 15 Franken ohne Drum und ohne Dran. «Der Konsument lässt sich nicht beliebig bescheissen», sagt Medienrechtler Berger. «Die Onlineshops müssen fair werden und massiv günstiger.»

Wahrscheinlicher ist, dass sie ganz kostenlos werden. Was dies für die Musiker bedeutet, macht die dienstälteste Band der Welt vor: Die Rolling Stones generieren ihren Gewinn seit Jahrzehnten nicht mehr mit dem lauen Absatz ihrer lauen Alben, sondern mit horrend teuren Konzerten und dem Verkauf von Fanartikeln. Natürlich werden Nostalgiker noch einige Jahre Produkte wie eine «Allman Brothers digitally remastered memorial de luxe CD Box» kaufen. Allmählich aber verschwindet die heutige Popindustrie. Bereits vermarkten Dutzende Schweizer Bands ihre Musik auf iMusicianDigital.com direkt, ohne Plattenfirma. Andere geben sie zwecks Eigenwerbung schon jetzt gratis ab. Wertlos ist sie deswegen noch lange nicht.
Quelle: http://www.dasmagazin.ch/index.php/Musi ... nicht_sein

Dieser Text ist nicht gerade Satire, aber sicher sehr ironisch.
Aber trotzdem, wir wurden genug lange von den Plattenfirmen verarscht, was Preis und Qualität der Compactdiscs betrifft. Hätte ich doch weiterhin nur Vinyl gekauft!!! :twisted:

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Aran
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Beitrag von Aran »

Wo kein Richter, da kein Henker...
t musikindustrie isch sowieso en witz..
da hend mer jo au scho 1000mol diskutiert..

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swissclubber
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Beitrag von swissclubber »

Jedoch meine Frage:

Ist es tatsächlich nicht entfernbar, weiss das jemand?

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Aran
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Beitrag von Aran »

swissclubber hat geschrieben:Jedoch meine Frage:

Ist es tatsächlich nicht entfernbar, weiss das jemand?
als normalsterbliche sind so sache tatsächli nöd umgobar..
so sache sind immer verschlüsslet und wenn kein "entschlüssler" hesch muesch glaub nöd viel wölä.
i weiss aber nöd ob da mmit irgendwelche "häckertricks" anebringsch

aber weso angst ha vor dem? du bringsch jo din wasserzeiche-sound nöd under t lüt.

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swissclubber
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Beitrag von swissclubber »

Aran hat geschrieben: aber weso angst ha vor dem? du bringsch jo din wasserzeiche-sound nöd under t lüt.
i wotts au nöd knacke, isch aber glich beunruhigend, weil laut bericht (Damit sollte in der Praxis das Wasserzeichen kaum entfernbar sein, und Tests haben ergeben, dass die IPSI-Wasserzeichen selbst eine analoge Rundfunkübertragung und Aufnahme vom Lautsprecher auf Tonband überstehen.)chasch via lutsprecher analog ufneh und swaaerzeiche isch immer no drin..

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Aran
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Beitrag von Aran »

wa isch den dis problem? :roll:
da wasserzeiche tuet doch niemertem weh :wink:

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trilobyte
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Beitrag von trilobyte »

ich predige ja schon lange dass man ogg anstelle von mp3 verwenden soll ;-))

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swissclubber
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Beitrag von swissclubber »

trilobyte hat geschrieben:ich predige ja schon lange dass man ogg anstelle von mp3 verwenden soll ;-))
Ja wäre sicher ne Option, gibt's denn auch Oldschool-Sound auf OGG zu kaufen und wo?

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Aran
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Beitrag von Aran »

trilobyte hat geschrieben:ich predige ja schon lange dass man ogg anstelle von mp3 verwenden soll ;-))
die wasserzeiche wärdez denn dateiunabhängig erstelle..
wenn de swisscluber seit dass es sogar mitem analoge überträge no erhaltet bliebet sind da höchschtworschindli sehr hochfrequenti oberwäle i de eigentliche musik..
wenns scho so en brunz machet würdets da vermuetli denn nöd no uf de cd's mache, sondern ufs gsammte download agebot, seiss nun mp3 oder ogg.

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